Spritzenpanik bei Pferden

Immer wieder kommt es aus verschiedenen Gründen vor, dass Pferde sich nicht spritzen lassen. Dies kann nach einer langen Krankheitsphase der Fall sein, schlechte Erfahrungen mit vorherigen Tierärzten, die Erinnerung an Schmerzen oder schlicht das Misstrauen gegenüber Fremden.
Sollte Dein Pferd dazu gehören, so ist es unerlässlich zu üben, zu üben und nochmal zu üben! Denn ein Pferd, was sich im Zweifel bei einer Kolik kein Schmerzmittel spritzen lässt, gefährdet unwissentlich sein eigenes Leben.
Häufig muss ein Pferd aber trotzdem gespritzt werden, bei welchem die Problematik noch besteht. Dafür gibt es eine sanfte, stressfreie und für den Menschen auch Unfall vermeidende Möglichkeit: eine Injektion auf Entfernung mit dem Blasrohr.
Alle Medikamente von wässriger Konsistenz, die intramuskulär gespritzt werden dürfen, können per Blasrohr geschossen werden. Das sind beispielsweise Medikamente für eine Sedierung oder auch eine Impfung.
Im angehängten Video seht ihr ein Pony, was nach dem Versuch der letzten Zahnbehandlung sich überhaupt nicht mehr anfassen ließ. Laut Besitzerin geschah alles in großer Eile und mit viel Druck, woraufhin der Wallach in Panik verfiel und gar nicht mehr händelbar war. Seitdem lässt er sich selbst von den Besitzern kaum mehr aufhalftern, an eine Behandlung war gar nicht zu denken. Er hatte sein Vertrauen zum Menschen völlig verloren. Die Besitzerin kontaktiere mich daher für eine Blasrohrsedation, da trotz aller Übung jetzt die Zähne an der Reihe waren und weiteres Warten keine Option war.
Wie ihr sehen könnte verläuft dies auf Entfernung für das Pferd sehr stressarm und es verbindet dies nicht mit dem Tierarzt. Nach ca. 15 min war der junge Mann ausreichend sediert, ließ sich brav aufhalftern und zum Unterstand bringen. Während der Zahnbehandlung war er sehr, sehr artig und ließ sich dann sogar problemlos Blut aus der Vene abnehmen. Hier kann also eine stressfreie Blasrohrsedation die Weichen für eine künftige, normale Injektion stellen
Für eine Blasrohrinjektion kommt die GOT Ziffer Z4H3 zur normalen Injektion hinzu. Damit ist die einzelne Injektion zwar teurer, braucht der Tierarzt aber länger als normal und mehrere Versuche für eine Spritze, so fiele ebenfalls eine Zeitgebühr an. Unter dem Strich ist also die Blasrohrinjektion eines Spritzenpanikers nicht teurer als diverse normale Injektionsversuche, vor allem aber ist es sicherer und stressfreier für alle Beteiligten.
Solltet Euch das Problem bekannt vorkommen und ihr vor dem gleichen Problem stehen, wie die Besitzerin des Ponywallaches, helfe ich Euch gerne weiter.