Glück gehabt – auch für mich ein besonderer Fall

Katze im MotorraumKater „Buddy“ hatte heute jede Menge Schutzengel. Buddys Besitzer rief mich sehr aufgeregt heute Morgen noch vor dem Frühstück an – sein Kater hatte sich im Motor eines geparkten Autos eingeklemmt und käme dort nicht mehr hinaus! Die Tierrettung hatte abgelehnt und gleich geraten, einen Tierarzt zu rufen.

Noch vor meinem geplanten, entspannten Sonntag-Morgen-Frühstück bin ich also aus dem Bett gehüpft und sofort losgefahren und war nur 20 min nach dem Anruf schon vor Ort.

Buddy war aus dem gesicherten Balkon geflüchtet und hatte sich dann in den Motor eines parkenden Autos geflüchtet. Zum Glück hatte das die Besitzerin beobachtet, denn dort hätte ihn mit Sicherheit keiner mehr gefunden.

Vor Ort war dann ganz schnell klar, dass es alles andere als einfach werden würde. Quasi blind, da Buddy in den Tiefen des Motors in einem Spalt eingequetscht wurde, spritzte ich ihm eine Narkose. Er konnte sich kein Stück mehr bewegen, weder nach vorne, noch nach oben oder hinten.

Sobald er ausreichend genug schlief machte ich mich daran, den Kater irgendwie aus dem Motor und seiner misslichen Lage zu bekommen. Nach hinten (wie er herein gekommen sein musste) ging es definitiv nicht, von dort aus kam man bei diesem niedrigen Auto auch gar nicht ran heran. Das Auto war viel zu niedrig, um sich darunter zu schieben und von dort aus zu ziehen.

Sedierte Katze nach BergungIch versuchte also, was als einzige Variante blieb: ihn nach vorne zu sortieren und zu schieben. Das Hauptproblem: der Kopf passte nach vorne nicht durch die Engstelle! Katze hochziehen und über die Engstelle heben ging ebenfalls nicht, das er hinten irgendwo fest hing, wo man aber mit keiner Hand hin kam. Ich drehte und puzzelte also weiter, Stück für Stück. Die größte Herausforderung kam am Becken. Hier wurde es nochmal sehr fummelig. Kurz bevor ich aufgeben wollte und die Besitzer gerade schon um den Kontakt zur Feuerwehr gebeten hatte, gelang mir der Durchbruch. Nach insgesamt 30 min schaffte ich es dann endlich, Buddy aus seiner unbequemen Lage zu befreien!

Ich untersuchte ihn sofort ausführlich auf Verletzungen und schaute vor allem auf das Becken und die Beine. Aber: es schien, als habe Buddy das erste seiner 7 Katzenleben aufgebraucht! Er erhielt ein Schmerzmittel und die Besitzer genaue Anweisungen, worauf sie die kommenden Tage zu achten hatten. Wir weckten ihn wieder auf und schon nach kurzer Zeit schaute er verständlicherweise ziemlich grummelig aus seinem Katzenkorb.

Ein nicht alltäglicher Fall und für mich die erste Bergung einer Katze aus einem Automotor Und einer der Fälle, für den ich damals Tierärztin werden wollte!

Damit ich weiter auch in solchen Notfällen für Euch und Eure Vierbeiner da sein kann meine Bitte:
#bleibtzuhause, damit ich für Euch da sein kann!